Haben osteopathische Techniken der Nieren und deren Umgebung einen Einfluss auf den Blutdruck bei Patienten mit renaler Hypertonie oder essentieller Hypertonie mit begleitender Nierenschädigung? Eine Pilotstudie.

 

Frank Gögel, Christoph Maurer

Studienziel:

Untersuchung der Fragestellung ob sich bei Patienten mit renaler Hypertonie oder mit essentieller Hypertonie und begleitender Nierenschädigung durch osteopathische Techniken der Nieren und deren Umgebung ein positiver Einfluss auf den Bluthochdruck nachweisen lässt.

Studiendesign:

Kontrollierte, randomisierte, Evaluator-verblindete, prospektive klinische Interventionsstudie.

Setting:

Patienten der Nieren- und Hochdruckambulanz des Universitätsklinikums Freiburg

Patienten:

20 Patienten (3 weiblich, 17 männlich, Alter im Mittel 58 Jahre) mit klinisch diagnostizierter renaler Hypertonie oder essentieller Hypertonie mit begleitender Nierenschädigung, entsprechend den Richtlinien der WHO. 9 Patienten wurden in die Behandlungsgruppe randomisiert, 11 Patienten erhielten eine Shambehandlung. Ausscheider waren nicht zu verzeichnen.

Intervention:

Die Behandlungsgruppe wurde 5-mal im Abstand von 14 Tagen mit osteopathischen Techniken behandelt, die Kontrollgruppe erhielt eine entsprechende Anzahl unterdosierter Ultraschallbehandlungen. Jeweils vor der ersten und nach der letzten Behandlung wurde eine 24-Stunden-Blutdruckmessung durchgeführt.

Zielparameter:

Blutdruckveränderungen in der Langzeit-Blutdruckmessung. Sekundäre Parameter: Veränderung der Blutdruckmedikation und der Nierenfunktionswerte.

Ergebnisse:

Der Blutdruck blieb in beiden Gruppen nahezu unverändert. Die Ergebnisse unterschieden sich in beiden Gruppen nicht signifikant. In beiden Gruppen konnte eine annähernd gleiche Reduzierung der Blutdruckmedikation beobachtet werden.

Schlussfolgerungen:

Durch die im Verlauf der Studie bei den Patienten ärztlich angeordnete Medikamentenreduktion wurde die Aussage des primären Zielparameters stark beeinflusst und ließ keine Aussage auf einen Unterschied zwischen beiden Gruppen zu. Um dies zu erreichen hätten ausschließlich Patienten ohne Blutdruckmedikation eingeschlossen worden sollen. Dies ist jedoch bei Patienten mit renaler Hypertonie oder essentieller Hypertonie und begleitender Nierenschädigung nicht möglich, da diese in der Regel pharmakologisch therapiert werden müssen. Für zukünftige Studien, die sich dem Thema Hypertonie annähern wollen, sollte man sich auf das Patientenklientel der noch nicht medikamentös behandelten essentiellen Hypertoniker beschränken.