Bärbel von Esebeck, Monika Lühr

Hintergrund

Die Osteopathie geht von einer Kontinuität der Bindegewebe von der Schädelbasis bis in den Bauchraum aus. Dysfunktionen an Gewebestrukturen und am Bindegewebe beeinflussen sich damit gegenseitig. Diese in der Osteopathie gültige Behandlungsgrundlage ist wissenschaftlich nur z.T. dokumentiert. So erfolgen zum Beispiel auch bei Erkrankungen im Kopfbereich viele osteopathische Behandlungen im Bauchraum. Dieses impliziert die Existenz einer Verbindung vom Bauchraum zum Schädel, die so in der klassischen Anatomie nicht beschrieben wird.

Hypothese

Unsere Hypothese war, dass im Bereich von Pharynx und Oesophagus eine kontinuierliche Verbindung von der Schädelbasis bis in den Bauchraum und zu umliegenden Organen existiert. Mit unserer Arbeit wollten wir nachweisen, dass die Osteopathie die praktische Anwendung wissenschaftliche Grundlagen ist.

Zudem wollten wir für den Bereich Pharynx und Oesophagus osteopathisch-anatomische Grundlagen schaffen.

Material und Methoden

Zu diesem Zwecke haben wir die anatomische Fachliteratur und die osteopathischen Literatur sowie die Medline-Datenbank nach den bindegewebigen Verbindungen von Pharynx und Oesophagus durchsucht.

Ferner wurden Präparationen durchgeführt, um diskrepante oder ungenaue Befunde zu klären.

Resultate

Eine bindegewebige Verbindung von der Schädelbasis zum Bauchraum wurde direkt nur von einem Anatom beschrieben. Indirekte Hinweise fanden sich jedoch bei mehreren Anatomen. Unsere Untersuchungen an anatomischen Präparaten zeigten eine klare Verbindung zu den oben genannten Organen. Insbesondere zu Schädelbasis, Gesichtsknochen und zu Weichteilstrukturen des Thorax und des Bauchraumes.

Schlussfolgerungen

Unsere Untersuchungen zeigten, dass bindegewebige Strukturen existieren, die den Pharynx und den Oesophagus mit dem Bauchraum und den umgebenden Organen verbinden, so dass für die von uns untersuchten Bereiche eine valide Grundlage osteopathischer Arbeit gegeben ist.