Die osteopathische Behandlung der Coxarthrose

Gabriele Kießling, Margot Trantenroth

 

Studienziel

Unter den degenerativen Erkrankungen des Hüftgelenkes nimmt die Coxarthrose eine zentrale Stellung ein. Dies veranlasste uns zu prüfen, ob das Beschwerdebild der Coxarthrose durch osteopathische Behandlung beeinflussbar ist.

Studiendesign: Kontrollierte klinische Interventionsstudie im Waiting-List-Design.

Patienten

Es nahmen 30 Patienten/innen (23 weibliche und 7 männliche) mit ärztlich diagnostizierter Coxarthrose im Stadium 1 und 2 (13 rechtsseitige und 17 linksseitige) im Alter von 35 bis 71 Jahren an der Studie teil.

Behandlungen

Die osteopathische Untersuchung und Behandlung fand in den jeweiligen Praxen in der Zeit von Mai 2003 bis März 2004 statt. Nach einer Wartezeit von 6 Wochen wurden die Patienten im Abstand von 2 Wochen insgesamt 4 x behandelt. Nach weiteren 6 Wochen wurden als Follow up die Zielparameter erneut abgefragt und das Beschwerdebild während der Wartezeit mit dem der Behandlungsphase verglichen.

Zielparameter

Zielparameter waren der subjektiv empfundene Schmerz, ermittelt mit der visuellen Analogskala (VAS). Die VAS wurde über die gesamte Studiendauer einmal wöchentlich (19 x) im Rahmen eines Schmerztagebuchs vom Patienten ausgefüllt. Mit einem klinisch-funktionellen Fragebogen, dem Harris-Hip-Score, wurden die Aktivitäten des täglichen Lebens und das Bewegungsausmaß abgefragt. Die allgemeine Lebensqualität wurde über den generischen Lebensqualität-Fagebogen SF-36 erfasst.

Ergebnisse

Verbesserungen ergaben sich für die Schmerzintensität während der Behandlungsphase von Beginn bis zum Ende der Behandlung um 26 %, (p = 0,009) und von Beginn bis zum Follow-up um 44 % (p = 0,000). Im Vergleich dazu betrug die Verbesserung in der Wartephase nur 12% (p=0.235). Beim SF-36 ergab sich für die körperlichen Domänen eine Verbesserung um 12,4 % (p = 0,001). Auch der Harris-Hip-Score zeigt insgesamt eine Verbesserung, für den Parameter Schmerz z.B. um 22 % (p = 0,002).

Schlussfolgerung

Obwohl an der Studie nur 30 Patienten/innen teilnahmen, ließ sich eine hochsignifikante Verbesserung im Bereich Schmerz, eine positive Veränderung der körperlichen Domänen des SF-36 und eine erhebliche Verbesserung in einzelnen Domänen des Harris-Hip-Score darstellen. Angesichts dieser erfreulichen Ergebnisse kommen wir zu dem Schluss, dass die Osteopathie in der Behandlung und Begleitung von Patienten mit Coxarthrose einen wertvollen Beitrag leisten kann.