Der Einfluss der osteopathischen Behandlung beim chronischen Vertigo – eine randomisierte kontrollierte Studie

Antje Bachmann, Claudia Koop

Studienziel

Zu prüfen ist die Hypothese, ob die individuelle osteopathische Behandlung, bei Patienten mit chronischem Vertigo, zu klinisch relevanten Verbesserungen im Bezug auf die gesundheits-bezogene Lebensqualität führt.

Studiendesign: randomisierte kontrollierte klinische Studie.

Settting

Zwei Osteopathinnen, ausgebildet am College Sutherland Hamburg. Dauer der Studienarbeit März 2002 bis August 2004.

Patienten

Männer und Frauen im Alter zwischen 20 und 67 Jahren. In die Studie wurden nur Patienten aufgenommen, die länger als 12 Wochen unter Schwindel leiden. An der Studie nahmen insgesamt 40 Patienten teil, 20 in der osteopathischen Behandlungsgruppe und 20 in der Placebogruppe. In der Placebogruppe gab es 3 Drop outs.

Intervention

Vier Behandlungen im Abstand von zwei Wochen. Behandlungsgruppe: Osteopathische Behandlung der individuell befundeten Dysfunktionen (45 Min), Placebogruppe: Sham-Behandlung mittels Homöopathie (Globuli ohne Wirkstoff) und Gespräch (45 Min).

Zielparameter

Hauptzielparameter: Lebensqualitätfragebogen SF 36.

Nebenzielparameter: Fragebogen SSS (vertigo symptom scale) und SHF (vertigo handicap questionnaire), Auswertung des Anamnesebogens und der osteopathischen Befunde.

Ergebnisse

Der Haupt- und Nebenzielparameter ergab keine klinisch relevante Verbesserung der Osteopathiegruppe gegenüber der Placebogruppe. In beiden Behandlungsgruppen kam es jedoch zu statistisch signifikanten Verbesserungen im Verlauf der psychischen Summenskala für den SF36 und beider Subskalen des SSS.

Fazit

Die osteopathische Behandlung zeigt sich gegenüber der Placebobehandlung der Kontrollgruppe als nicht überlegen. Im Verlauf der Behandlung in beiden Gruppen, stellte sich heraus, dass durch die Chronizität eine starke psychosomatische Überlagerung entstanden war. Durch eine empathische, hömöopathische Gesprächsführung in der Kontrollgruppe kam es zu einem positiven psychischen Effekt.