Stellt die osteopathische Therapie bei der chronischer Tubenbelüftungsstörung von Kindern eine Alternative zur üblichen chirurgischen Behandlung dar? [Pilotstudie]

Schiefer M., Weis-Ayari B.

Fragestellung: Die chronische Tubenbelüftungsstörung ist ein typisch kindliches Erkrankungsbild. Es zeichnet sich durch lang andauernde Beschwerden aus. Sämtliche medizinische Behandlungen bringen keinen überzeugenden Wirkungsnachweis und sind bei einem operativen Eingriff komplikationsbehaftet. Dies veranlasste uns, zu prüfen ob eine osteopathische Therapie eine Behandlungsalternative darstellt.

Methode: Diese Arbeit wurde als Pilotprojekt in Form einer Interventionsstudie ohne Kontrollgruppe durchgeführt. Die Interventionsgruppe von 62 Kindern zeichnete sich durch eine lang andauernde medizinische Vorbehandlung ohne Verbesserung aus. Ebenso wurde bei allen Kindern eine operative Intervention in Betracht gezogen. Die Hauptzielparameter(Druck im Mittelohr) und die Nebenzielparameter (Nasenatmung, Nasenschleimhaut, Nasensekret und Trommelfellbefund) wurden vom HNO-Arzt vor und nach den 4 osteopathischen Therapien erhoben.

Ergebnisse: Die Gegenüberstellung der erhobenen Daten erbrachte eine Drucknormalisierung im Mittelohr. Ebenso verbessert wurden Nasenatmung, Nasenschleimhautverhältnisse und das Nasensekret. Die Normalisierung im Mittelohr wurde durch Verringerung der Retraktionen und der Verminderung der Anzahl der Ergüsse ersichtlich. In der Zusammenfassung der objektiven und subjektiven Zielparameter zeigte sich eine deutliche Verbesserung der Befunde.

Schlussfolgerung: Durch die Ergebnisse dieser Studie stellt für uns die osteopathische Therapie eine Alternative zur üblichen chirurgischen Behandlung dar. Die Wirksamkeit der osteopathischen Therapie bei der chronischen Tubenbelüftungsstörung sollte in weiteren randomisierten klinischen Studien untersucht werden.