Die therapeutische Wirksamkeit einer osteopathischen Behandlung beim Reizdarmsyndrom

Müller A., Salomon J., Stiedl M.

Studienziel: Prüfung der Hypothese, ob die osteopathische Behandlung bezüglich des Hauptparameter Schmerz und der Nebenparameter Blähungen, Obstipation, Diarrhöe und sonstiger Beschwerden einen spezifischen Beitrag in der Behandlung des Reizdarmsyndroms leisten kann. Es soll eine wissenschaftlich fundierte Einschätzung über die therapeutische Effizienz eines osteopathischen Behandlungskonzeptes aufgezeigt werden.

Studiendesign: Prospektive, randomisierte, kontrollierte, patienten- und evaluatorblinde Studie.

Fassung: Die Studie wurde von drei Osteopathen des COE München nach ihrem Examen 1999 in der Zeit von Oktober 2000 bis Januar 2002 durchgeführt.

Patientenauswahl: Die Patienten wurden über Zeitungsannoncen, Kollegen und Ärzten gesucht und mit speziellen Auswahlverfahren selektiert.

Methode: Randomisierte Aufteilung der 61 Patienten in 2 Gruppen. Gruppe 0 Verumbehandlung : 31Patienten, Gruppe 1 Shambehandlung: 30 Patienten. Effizienzprüfung eines osteopathischen Behandlungskonzeptes. Durchführung einer explorativen Studie an allen Patienten der Shamgruppe.

Behandlungen: 5 Interventionen (T1-T5) im Abstand von je 14 Tagen

Primäre Zielparameter: Reduktion der Schmerzintensität (Visuelle Analogskala)

Sekundäre Zielparameter: Nebenparameter gemäß der Klassifizierung von Rom bezüglich der Entwicklung von Intensität und Frequenz (Visuelle Analogskala), Verträglichkeit der Therapie, osteopathische Untersuchungsergebnisse.

Resultate: Die osteopathische Behandlung mittels ausgewählter Behandlungstechniken zeigt hinsichtlich des primären Zielparameters Schmerz eine Verbesserung um 74,8%, gegenüber 19,4 bei der Shambehandlung (p<0,001) und erzielt einen klinisch relevanten spezifischen Effekt.

Fazit: Die Studie belegt, dass Osteopathie einen Beitrag in der Behandlung des Reizdarmsyndroms leisten kann. Sie bietet sich somit als Therapieoption an.