Die osteopathische Behandlung der chronischen Zervikalgie

Bischoff A., Nürnberger A., Voigt P.

Studienziel: Die Wirksamkeit der osteopathischen Behandlung bei Chronischer Zervikalgie zu untersuchen.

Studiendesign: prospektive, randomisierte placebokontrollierte Interventionsstudie, Follow Up nach 3 Monaten

Einzugsgebiet: München

Probanden: Gesucht wurden Probanden aus der Bevölkerung (Alter zwischen 20 und 55, Hauptbeschwerdebild Chronische Zervikalgie). Von 135 Anrufern wurden 41 aufgenommen und nach Alter und Geschlecht homogen auf 2 Gruppen verteilt. Shamgruppe: 18, Osteopathiegruppe: 23 Probanden 7 Abbrecher: Shamgruppe 6 (Abbruchgründe studienbezogen), Osteopathiegruppe 1 (Abbruchgrund unbekannt) Follow Up mit 40 Probanden.

Intervention: Beide Gruppen wurden 10 mal ca. wöchentlich einbestellt und vor und nach jeder Behandlung osteopathisch durchgetestet. Beide Gruppen bekamen eine Placebobehandlung (nicht eingeschalteter Ultraschall, Dauer: 12 min). Die Osteopathiegruppe bekam zusätzlich bei jedem 2. Treffen (5 mal) eine osteopathische Behandlung (Dauer: 45 min).

Zielparameter: Hauptzielparameter: subjektiv empfundener Schmerz (Schmerzskalen, NRS); Nebenzielparameter: Schmerz und Lebensqualität (nackenschmerzspezifische Fragebögen [Nordic, Nackenschmerz] und SF 36), osteopathische Befundveränderung (Untersuchungsbogen) Schmerzskalen und Untersuchungsbogen wurden vor und nach jeder Behandlung ausgefüllt. Beim Follow Up nach 3 Monaten wurden Schmerzfragen und ein zusammengefasster Lebensqualitätsfragebogen abgefragt.

Ergebnisse: Beide Gruppen zeigten kontinuierliche Verbesserungen bis zum Follow Up. Daher ist anzunehmen, das die Veränderungen noch nicht abgeschlossen sind. Die Osteopathiegruppe schnitt bei fast allen Schmerzfragen und den Nebenzielparametern eindeutig besser ab. Vermutlich aufgrund der geringen Fallzahl verfehlten einige Ergebnisse knapp die Signifikanzgrenze, andere waren höchst signifikant.

Fazit: Die osteopathische Behandlung stellt eine ernstzunehmende Alternative mit Langzeitwirkung in der Behandlung der Chronischen Zervikalgie dar. Eine erneute Studie mit größerer Fallzahl und weitreichenderem Follow Up ist nötig, um das Ergebnis dieser Studie zu bestätigen.