Die Entspannung der intracranialen Membranen bei Kindern mit hyperaktivem Verhaltenssyndrom

Röh N, Rütz M.

Studienziel (objective): Prüfung der Hypothese, inwiefern die craniale Osteopathie für Kinder mit Hyperaktivem Verhaltenssyndrom therapeutisch sinnvoll sein kann. Das Hauptaugenmerk lag auf der Frage: Ist die Technik der Entspannung der intracranialen Membranen alleine ausreichend oder könnte sie in Kombination mit der Behandlung von Dysfunktionen der Synchondrosis sphenobasilaris wirksamer sein?

Design: Kontrollierte klinische Interventionsstudie.

Ort der Durchführung (setting): Sozialpädiatrisches Zentrum am Evangelischen Krankenhaus in Oberhausen. Dauer der Studienarbeit von Februar 1998 bis Juni 1999.

Patienten: 30 Patienten mit dem medizinischen Befund Hyperkinetisches Syndrom wurden den Therapeutinnen vom Chefarzt des Sozialpädiatrischen Zentrums des Evangelischen Krankenhauses in Oberhausen zugewiesen. Die Altersspanne lag zwischen vier und acht Jahren. Aufteilung der 30 Patienten in 3 Gruppen zu je 10 Patienten.

Interventionen: Gruppe 1: Entspannung der intracranialen Membranen und Behandlung der Dysfunktionen der Synchondrosis sphenobasilaris. Gruppe 2: Entspannung der intracranialen Membranen ohne Behandlung der Dysfunktionen der SSB. Gruppe 3 (Sham-Gruppe): Keine Behandlung der in Gruppe 1 und 2 beschriebenen cranialen Strukturen. 4 Behandlungen im Abstand von ca. 4 Wochen.

Primäre/Sekundäre Zielparameter (main outcome measures): Primärer Zielparameter: Psychologischer Test zur Messung des Hyperaktivitätsgrades; Conners Test. Sekundärer Zielparameter: Osteopathischer Übersichtsbefund vor und nach den Behandlungen; Beobachtungen der Eltern, Erzieher und Lehrer nach den Behandlungen.

Ergebnisse (results): Die osteopathische Behandlung der Gruppe 1 zeigte eine statistisch signifikante Verbesserung hinsichtlich primärer und sekundärer Zielparameter. In den Gruppen 2 und 3 traten keine statistisch signifikanten Verbesserungen auf.

Schlussfolgerungen (conclusions): Die osteopathische Therapie ist aufgrund der positiven Resultate ein erfolgversprechender Behandlungsansatz für Patienten zwischen vier und acht Jahren mit Hyperkinetischem Syndrom, jedoch nur, wenn die osteopathische Behandlung sowohl die Behandlung von Dysfunktionen der Synchondrosis sphenobasilaris als auch die Entspannung der intracranialen Membranen umfasst.