Einfluss der osteopathischen Behandlung auf die Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen mit Asthma. Prä-Post Studie.

Fried Berning, Jan Hagoort

Studienziel: Untersuchung des Einflusses der osteopathischen Behandlung auf die Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen mit Asthma.  

Studiendesign: Prä-Post Studie mit vierwöchiger „Wartezeit“ gefolgt von einer achtwöchigen Behandlungsperiode und zwei Follow-ups. 

Methoden: Zwei an der Schule für Klassische Osteopathische Medizin (SKOM) ausgebildete Osteopathen führten die Studie in ihren privaten Praxen in der Schweiz und Deutschland durch. Die Patientenstichprobe bestand aus 34 Kindern und Jugendlichen zwischen 6 und 17 Jahren (im Mittel 11 ± 3 Jahre) mit ärztlich diagnostiziertem Asthma, bestehend seit mindestens 6 Monaten. Nach der unbehandelten „Warteperiode“ erhielten die Patienten 5 osteopathische Behandlungen (3 in einwöchigen und 2 in zweiwöchigen Intervallen). Die osteopathische Untersuchung beinhaltete ein spezifisches Untersuchungsprotokoll zur Testung des gastroösophagealen Übergangs, die osteopathische Behandlung erfolgte individuell nach Untersuchungsbefund, basierend auf osteopathischen Prinzipien. Primärer Zielparameter war die krankheitsspezifische Lebensqualität, gemessen mit dem „Pediatric Asthma Quality of Life Questionnaire“ (PAQLQ). Sekundäre Zielparameter waren Lungenfunktion (expiratorischer Peak Flow, PEF), Bedarf an Sympathikomimetika, Häufigkeit von asthmabezogenen nächtlichen Symptomen und Reflux sowie die Häufigkeit von osteopathischen Dysfunktionen.

Ergebnisse: Der Vergleich der Veränderungen zwischen der „Wartezeit“ und Behandlungsperiode resultierte in einer statistisch signifikanten Verbesserung der krankheitsspezifischen Lebensqualität (PAQLQ Gesamtscore: Differenz der Mittelwerte = 30,2; 95%CI: 25,8 bis 35,2; p<0,001). Alle Subkategorien des PAQLQ (Symptome, Aktivitätseinschränkung und emotionale Rollenfunktion) verbesserten sich in ähnlichem Ausmaß. Die PEF Messungen zeigten eine konstante Verbesserung der Lungenfunktion (Differenzen der Mittelwerte = 54,2; 95% CI: 33,7 bis 76,3; p<0,001). Während der Interventionsphase sank der Bedarf an inhalierten Sympathikomimetika um 72%. Die Häufigkeit des Auftretens nächtlicher asthmabezogener Symptome verringerte sich um 70% und von Reflux um 25%. Die Follow-up Messungen (4 und 10 Wochen nach Ende der Behandlungsserie) zeigten eine Stabilität der Resultate.

Schlussfolgerung: Fünf osteopathische Behandlungen über einen Zeitraum von 8 Wochen führten zu klinisch relevanten positiven Veränderungen der krankheitsspezifischen Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen mit Asthma. Weitere Untersuchungen, insbesondere durch randomisierte kontrollierte Studien, wären wünschenswert.