Die Auswirkungen von osteopathischen Behandlungen bei Patient/innen mit dem
Fibromyalgiesyndrom. PräPost Studie.

Adah Gleich, Christoph Klein, Saleem Sheriff

Studienziel: Untersuchung, ob osteopathische Behandlungen Auswirkungen auf die Lebensqualität und die Schmerzen von Fibromyalgiesyndrom (FMS)-Patient/innen haben.

Studiendesign: Prä-post Interventionsstudie.

Methoden: Diese multizentrische Studie wurde in privaten Osteopathiepraxen in München/Bayern, Münster/Hessen und Linz/Rheinland-Pfalz, Deutschland durchgeführt. Von 34 Patient/innen mit fachärztlich attestiertem FMS im Alter von 25-65 Jahren (Mittel 52 Jahre; 33 w, 1 m) beendeten 31 die Studie. Die gewohnte Medikation wurde während der gesamten Studienzeit beibehalten (Medikamententagebuch). Nach Aufnahmetermin (T1) u. 6-wöchiger Wartezeit (prä-/Kontrollphase) fanden nach Datenerhebung 5 osteopathische Behandlungen (T2-T6) in 2-3 Wochen Abstand statt (post-/Interventionsphase). Der abschließende Erfassungstermin der Zielparameter (T7) erfolgte nach weiteren 2-3 Wochen. Als primärer Zielparameter wurden krankheitsspezifische (Fibromyalgia Impact Questionnaire; FIQ) sowie allgemeine Lebensqualität (SF-36) erfasst. Sekundärer Zielparameter war die Schmerzintensität (VAS und Schmerzscore nach Körperzonen nach Lautenschläger).

Ergebnisse: Im prä-post Vergleich zeigten sich keine statistisch signifikanten Veränderungen der absoluten Differenzen und prozentualen Veränderungen der krankheitsspezifischen und allgemeinen Lebensqualität. Nach weitgehender Konstanz der Werte während der Wartephase, verbesserte sich im zeitlichen Verlauf die körperliche Summenskala des SF-36 in der Interventionsphase um 7,7% und die psychische Summenskala um 8,1%. Dieses Ergebnis erstreckte sich auch auf den FIQ, der sich um 10,3% verbesserte. Der Schmerzsummenscore lieferte mit einer Verbesserung von 14% ein statistisch signifikantes Ergebnis (p=0,04) im prä-post Vergleich.     

Fazit: Fünf osteopathische Behandlungen zeigten, bei gleichzeitiger Einnahme der gewohnten Medikation, Hinweise auf eine Reduktion der Gesamtkörperschmerz-intensität und eine Verbesserung der krankheitsspezifischen und allgemeinen Lebensqualität. Randomisierte kontrollierte Langzeitstudien mit größeren Patientengruppen sollten diese Tendenzen weitergehend untersuchen.